Ausbildung zum Erzieher/ zur Erzieherin

Evangelische Fachakademie für Sozialpädagogik Nürnberg

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Orientieren, aufmerksam sein, wahrnehmen, beobachten.

Das sind wohl die wichtigsten Aufgaben in den ersten Tag der neuen SPS Praktikanten bei uns an der Fachakademie. Die „Anderen“ und die Fachakademie kennenlernen, erste Seminareinheiten besuchen, Orientierung in den neuen Räumen finden und dabei sich selbst nicht aus den Blick verlieren. Auch durch den persönlichen Bezug bietet es sich im SPS 1 deshalb an mit dem Lernfeld 1 „Beobachten und Wahrnehmen“ in vielen Fachbereichen einzusteigen.

Dabei wollten wir im Fachbereich PML dieses Jahr das praktische Erleben mit den theoretischen Inhalten verbinden und planten mit den Praktikanten und Praktikantinnen eine Exkursion in den Waldseilpark der Rummelsberger Dienste für Menschen am Anfang des Ausbildungsjahres ein.
Nun mag man sich fragen, was ein Waldseilpark mit dem Thema Beobachtung und Wahrnehmung zu tun hat. Das erlebnispädagogische Angebot ist zunächst eine grundsätzliche Einladung zur Selbst- und Fremdwahrnehmung und ermöglicht auf spielerische Art und Weise, sich Wahrnehmungs- und Beobachtungsprozessen bewusst zu werden. 

Diese Prozesse, die für die pädagogische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen unabdingbar sind, müssen erlernt werden. Erst durch das kontinuierliche Einüben von Beobachtungsprozessen und das Kennenlernen und Analysieren von eigenen Interpretationen und Bewertungen vom ersten Ausbildungsjahr an entwickeln die künftigen Fachkräfte einen differenzierten und geschulten Blick.
Nach einem ersten Einstieg in das Lernfeld fuhren wir mit den beiden Klassen des SPS 1 am Morgen des 13.10.2017 gemeinsam nach Rummelsberg. Nach einer Einführung in den Waldseilpark und dem vertraut machen mit den Klettergurten und Sicherheitsvorkehrungen durften die SPSler_innen in die verschiedenen Seilparcours immer paarweise einsteigen.

Bei den ersten Versuchen im Seilpark stand der Aspekt der Selbstbeobachtung und Selbstwahrnehmung vorne an. Wie geht es mir mit der Herausforderung? Woran merke ich eine eventuelle Aufgeregtheit? Welche Stationen traue ich mir zu, wie gehe ich mit einer Grenze um? In regelmäßigen Auswertungsrunden innerhalb des Kletterteams waren eine direkte Reflexion und ein Feedback untereinander möglich.
Mit immer differenzierteren Beobachtungsaufgaben eroberten sich die Erzieherpraktikant_innen die luftigen Höhen und natürlich kam dabei auch das Vergnügen nicht zu kurz.

Im Anschluss an den sportlichen Teil der Exkursion erfolgte eine gemeinsame Auswertung und fachliche Reflexion des Vormittages. Freundlicherweise wurden uns dazu von der Fachakademie für Heilpädagogik Räumlichkeiten unweit des Waldseilparks zur Verfügung gestellt. Die nun anschließende Verknüpfung mit dem eigenen Erleben und den ersten theoretischen Annäherungen konnte dann in einer ruhigen und konzentrierten Atmosphäre erfolgen.
Erschöpft aber mit vielen neuen persönlichen und fachlichen Eindrücken traten wir am Nachmittag die Heimreise nach Nürnberg an.

An dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön an Sebastian Völklein vom Waldseilpark Rummelsberg sowie Schulleitung Stephanie Bäsmann von der Fachakademie für Heilpädagogik für die Unterstützung und Begleitung während der Exkursion.
Ein Besuch lohnt sich übrigens auch ohne fachlichen Hintergrund: http://www.waldseilpark-rummelsberg.de!

Sabrina Renk